In Köln-Nippes betreibt die Deutsche Bahn seit Anfang 2018 ein ICE-Instandhaltungswerk, das ganz ohne fossile Brennstoffe auskommt. Regionale Baustoffe, Energie aus Erdwärme und Sonne, wasser- und energiesparende Gebäudetechnik und eine Solartankstelle machen das Werk besonders umweltfreundlich.
Das 220 Mio. € teure Werk mit 400 neu geschaffenen Arbeitsplätzen wird mit Wärmepumpen klimatisiert, die die Wärme des Grundwassers über geothermische Brunnen nutzen. Im Sommer kühlt das Wasser die Werkshalle sowie die angrenzenden Gebäude. Übertragen wird die Wärme bzw. Kälte über Deckenstrahlplatten und eine Fußbodenheizung sowie eine Betonkernaktivierung und Umluftheiz-/kühlgeräte im Sozialgebäude. Die Zuluft kühlen insgesamt 24 raumlufttechnische Geräte vor. Allein damit spart die Bahn jährlich rund 1.000 t CO2 gegenüber herkömmlichen Werken.
Eine rund 2.100 m² große Photovoltaikanlage mit einer installierten Leistung von 300 KWp deckt den Strombedarf der Wärmepumpen. In Spitzenlastzeiten kauft die Bahn Ökostrom zu. Warmes Wasser erzeugt eine 180 m² große Solarthermieanlage mit rund 100 kW Leistung auf dem Dach.
LED-Lampen in Büros und auf dem Außengelände sollen die Kosten für die Beleuchtung im Vergleich zu herkömmlichen Systemen um 15% senken. Wassersparende Armaturen verringern den Verbrauch bei den sanitären Einrichtungen und wo es möglich ist, wird Trinkwasser durch Brauchwasser ersetzt, zum Beispiel bei der Fahrzeugaußenreinigung. Neben einer sehr guten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr rundet eine Solartankstelle für E-Bikes und E-Autos das klimafreundliche Konzept des Werks ab. (SP)
Quelle: Energieangentur.NRW