Sie sind flexibel und zuverlässig, äußerst effizient und allzeit bereit - was nach dem perfekten Mitarbeiter klingt, trifft auch auf die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zu. KWK-Anlagen erzeugen dezentral Strom und Wärme und entlasten damit die Netze. Dabei erreichen sie Wirkungsgrade von über 90%. Für die Energiewende sind KWK-Anlagen ein elementarer Baustein, denn anders als herkömmliche zentrale und fossil befeuerte Dampfkraftwerke können KWK-Anlagen einfach abgeregelt oder abgeschaltet werden. Wenn Wind- und Sonnenenergie gerade nicht ausreichen, können sie kurzfristig Strom liefern, um beispielsweise die morgendliche Nachfragespitze zu decken, und so das Netz zu stabilisieren.
Wirklich beste Freunde: KWK und Power-to-X
Richtig grün wird die KWK-Technologie, wenn anstelle von Erdgas oder anderen fossilen Brennstoffen CO2-neutral produzierter Wasserstoff, Biomethan, oder andere synthetische Kraftstoffe verwendet werden. Laut einer Mitgliederumfrage des Bundesverbandes Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK) ist eine Beimischung von 10% für am Markt verfügbare KWK-Anlagen kein Problem. Verschiedene Hersteller arbeiten erfolgreich an Motoren und Gasturbinen, die mit 100% Wasserstoff laufen können. Auch Brennstoffzellen lassen sich mit reinem Wasserstoff betreiben.
Damit ist die KWK ein wichtiges Bindeglied, um die Sektoren Strom, Wärme und Mobilität miteinander zu koppeln. Zugleich fördert sie neue Wege, Energie zu speichern. Dank der Power-to-Fuel-Technologien lassen sich mit überschüssiger Energie etwa aus Photovoltaik- oder Windkraftanlagen Wasserstoff oder andere synthetische Brennstoffe produzieren und kostengünstig speichern und transportieren. An windstillen oder sonnenarmen Tagen können diese wiederum in KWK-Anlagen in Strom und Wärme umgewandelt werden.
„KWK hat das Potenzial, Strom-, Wärme- und Gasnetze zusammenzuführen sowie erneuerbare Energie effizient zu integrieren und zur CO2-freien Energieversorgung zu nutzen“, fasst Hans Kortweg, CEO des Verbandes COGEN Europe, treffend zusammen. Sein Verband, der ab 2021 offizieller Partner der EM-Power Europe ist, fördert den Ausbau von KWK europaweit. Er setzt sich für die Sektorkopplung ein und sieht diese, und darin die KWK, als Rückgrat eines künftigen europäischen Energiesystems – kohlenstoffneutral, dezentral und belastbar.
Spannende Einblicke in die Technologie erhalten Sie im The smarter E-Podcast mit Hans Kortweg oder live auf der EM-Power Europe 2022 vom 11. bis 13. Mai in München. Die KWK-Technologie steht – wie die Sektorkopplung für Gebäude und Quartiere im Allgemeinen sowie die effiziente Verteilung und Nutzung von Strom und Wärme aus erneuerbarer Energie – im Fokus der Energiefachmesse.