Das Fernheizwerk (FWH) Neukölln wird ab dem Jahr 2025 keine Steinkohle mehr verfeuern. Dafür will die Aktiengesellschaft im Rahmen der „Strategie 25“ 65 Mio. € in die klimafreundliche Erzeugung von Strom und Wärme investieren. Das haben Mitte September Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, teilt das Unternehmen mit.
Im Jahr 2023 soll der erste Kohlekessel im Fernheizwerk außer Betrieb gesetzt und durch Gas-KWK-Anlagen ersetzt werden. 2025 folgen laut der Pressemitteilung dann die beiden weiteren Kohlekessel, sie werden auf eine reine Holzpellets-Feuerung umgestellt. Ergänzend plant das Unternehmen neue, gasgefeuerte KWK-Anlagen, die später auch mit grünem Wasserstoff betrieben werden können.
Ein weiterer Baustein der Strategie ist die Integration industrieller Abwärme von Produktionsbetrieben aus dem Bezirk in das Wärmeversorgungssystem. Ein erster Vertrag hierzu könne mit einem Kaffeeproduzenten vor Ort in naher Zukunft unterzeichnet werden, heißt es. Im Idealfall würden diese Lösungen ergänzt um den Ausbau von Power-to-Heat-Lösungen, den Bau einer Solarthermie-Anlage und im besten Fall auch der Installation von Geothermie und Abwasserwärmepumpen. Mit der Vielzahl angedachter Lösungen wolle man sicherstellen, dass das Erzeugungsportfolio des Fernheizwerkes nachhaltig umgestellt werden kann. Gleichzeitig sei Neukölln damit ein Testfeld für Lösungen, die dann in größerem Maßstab andernorts umgesetzt werden könnten.
Die FHW Neukölln AG ist ein lokaler Wärmeproduzent mit 48 Mitarbeitern. Sie betreibt in Neukölln ein Netz von rund 100 km Länge und Wärmeerzeugungsanlagen mit einer installierten Leistung von fast 200 Megawatt. 81% ihrer Aktienanteile besitzt die Vattenfall Wärme Berlin AG.
Weitere Informationen: FHW Neukölln