Das digitale Energieunternehmen Tibber hat in Norwegen zusammen mit dem Energieversorger Statnett Elektroautos zum Netzausgleich eingesetzt. Bei einem Test schaltete das skandinavische Start-up 1 MW Ladeleistung von insgesamt 160 Elektroautos automatisiert ab und glich so eine Nachfragespitze aus.
Es sei das erste Mal, dass Ladegeräte für Elektrofahrzeuge in Privathaushalten Ausgleichsleistungen auf dem realen Markt erbringen, teilt Tibber mit. Möglich macht das die SmartCharging Lösung des Unternehmens, die in der Regel dafür sorgt, dass Elektroautos nur dann geladen werden, wenn der Strom am günstigsten ist. Seit Ende Juni ist Tibber nach eigenen Angaben nun in Schweden auf dem Ausgleichsmarkt für Primärregelleistung, bekannt als Frequency Containment Reserve (FCR), mit Leistungen von Elektrofahrzeugen aktiv.
Die Wertschöpfungskette von der elektronischen Bestellung über Tibber bis zum Abschalten ist automatisiert, lässt sich also auch skalieren. Zudem sei dieser Ansatz nicht auf Elektroautos beschränkt, sondern könne beispielsweise auf intelligente Heizgeräte ausgedehnt werden – eine Option, an der Tibber bereits arbeite. Tibber-Gründer und CEO Edgeir Vårdal Aksnes erklärt: “Dieser Meilenstein zeigt, dass Elektroautos eine Lösung sind, die zur Stabilität des Stromnetzes beiträgt, anstatt eine Belastung dessen zu sein.” Tibber will die Technologie weiterentwickeln und weitere europäische Märkte erschließen. Speziell Deutschland sei dafür sehr interessant. “Elektroautos warden zunehmend von der Bundesregierung unterstützt und von den Verbrauchern akzeptiert. Parallel dazu bleibt das Netz durch die regionale Unausgewogenheit der erneuerbaren Energien im System und dem Ausstieg aus traditionellen Stromquellen ständig unter Druck", erläutert Aksnes. (SP)
Weitere Informationen: Tibber