Das Energiewendeprojekt Designetz startet in den Live-Betrieb. Dafür werden Einzelanlagen, etwa Batteriespeicher oder Power-to-Heat-Anlagen, die seit dem Projektstart vor vier Jahren, aufgebaut und getestet wurden, in ein Gesamtsystem integriert. Auf diese Weise sollen die Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung nun in der Praxis erprobt werden. Dabei sei erstmals eine bidirektionale Kommunikation zwischen den realen technischen Anlagen und dem sogenannten System Cockpit, welches Netzsituationen im Jahr 2035 simuliert, möglich, heißt es in einer Pressemitteilung von E.ON. Der Energieversorger leitet das Projekt, in dem 46 Partner in drei Bundesländern untersuchen, wie ein dezentrales, digitales und grünes Energiesystem der Zukunft funktioniert.
Kommunikation in beide Richtungen
Die technischen Anlagen der Designetz-Teilprojekte übermitteln ihre Erzeugungs-, Verbrauchs- und Speicherkapazitäten (Flexibilität) über ein Gateway an das System Cockpit. Ein Energiespeicher schätzt beispielsweise ab, wie viel elektrische Energie er im Testzeitraum speichern bzw. in das Verteilnetz einspeisen kann. Das System Cockpit berechnet daraus mithilfe von Wetterdaten die erwartete Netzauslastung und den optimalen Flexibilitätseinsatz. Es meldet dann an die Anlagen zurück, welche Flexibilität diese verfügbar machen sollen. Mit dem Cockpit soll auch ein mögliches Energieversorgungssystem im Jahr 2035 simuliert werden.
Die im Live-Betrieb gewonnenen Daten werden bis Ende März analysiert. Designetz soll konkrete Aussagen darüber treffen, wie Netzbetreiber und Flexibilitätsanbieter zukünftig Flexibilität für den Markt und im Verteilnetz nutzbar bzw. handelbar machen können. Außerdem soll das Projekt zeigen, wie Standardisierung und Digitalisierung weiter vorangetrieben werden müssen und wie das regulatorische Umfeld aussehen muss, damit technische Flexibilitätspotenziale auch tatsächlich genutzt werden können und die Energiewende gelingt. (SP)
Weitere Informationen: Designetz
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