Entdecken Sie Ihre Favoriten unter den The smarter E AWARD Finalisten

Branchenneuigkeiten – Mittwoch, 27. April 2022

Die Finalisten des The smarter E AWARD, der am 10. Mai in München verliehen wird, stehen fest. Wir stellen Ihnen die eingereichten Projekte und Produkte vor, die zum Themenspektrum der EM-Power Europe passen – vom Wolkensensor über eine Softwareplattform zur Stromvermarktung bis hin zum Netzbooster-Speicher.

In Europa haben erneuerbare Energien im Jahr 2020 mit einem Anteil von 38% am Strommix erstmals die fossilen Energieträger (37%) überholt. Nun kommt es immer mehr darauf an, den erneuerbaren Strom so zu verteilen, zu speichern und zu nutzen, damit die Netze stabil bleiben und eine zuverlässige Stromversorgung rund um die Uhr sichergestellt ist.

Dafür sind Prognosetools wichtig sowie Lösungen, die Stromnetze stabilisieren und Energieflüsse effizient steuern können. Dass es entsprechende Produkte bereits gibt und diese in zukunftsweisenden Projekten ihre Funktionsfähigkeit unter Beweis stellen, zeigen einmal mehr die Finalisten des The smarter E AWARD 2022.

Insgesamt 15 Produkte und Projekte haben es in die Endrunde in den beiden Kategorien Outstanding Projects und Smart Renewable Energy geschafft. Am 10. Mai 2022, dem Vorabend von The smarter E Europe mit ihren vier Energiefachmessen wird es spannend, dann werden pro Kategorie drei Gewinner ausgezeichnet. Wir stellen ihnen hier die Hoffnungsträger vor, die auf der EM-Power Europe ausstellen bzw. zu deren Themenspektrum passen.

Finalisten der Kategorie Smart Renewable Energy

PR.E.SE. (Predictive Electrical Sensors)

Dass die Temperatur ein guter Indikator dafür ist, dass etwas nicht stimmt, wissen wir spätestens seit den Temperaturkontrollen, die wir im Laufe der Covid-19-Pandemie an den unterschiedlichsten Orten über uns ergehen lassen musste. Auch zur Anlagenüberwachung ist das Messen der Temperatur hilfreich. Das italienische Unternehmen C.R. Technology Systems hat einen passiven RFID-Sensor zur kabellosen Temperaturmessung in elektrischen Einrichtungen entwickelt. Die Sensoren benötigen keine zusätzliche Batterieversorgung und sind durch die kompakte Bauform auch für kleine Bauräume geeignet. Mehrere RFID-Sensoren können durch eine Antenne erfasst werden. Die Temperaturdaten werden auf einem Dashboard übersichtlich visualisiert. Kritische Temperaturzustände werden durch einen auf Machine-Learning basierenden Algorithmus detektiert und an den Anlagenbetreiber übermittelt. Die Sensoren werden beispielsweise für die prädiktive Wartung in Wechselrichtern großer PV-Freiflächenanlagen oder in Windkraftanlagen verbaut, damit der Anlagenbetreiber bereits vor temperaturbedingtem Versagen kritischer Bauteile eingreifen kann.

Softwareplattform Fluence IQ

Wie sich der Strom von Erneuerbare-Energien-Anlagen und -Speichern wirtschaftlich und mit möglichst wenig Aufwand vermarkten lässt, damit beschäftigt sich Fluence Energy aus den USA. Mit der Softwareplattform Fluence IQ generieren Anlagenbetreiber automatisierte Gebote für die Stromlieferung und Netzdienstleistungen. Die Software nutzt künstliche Intelligenz, um anhand diverser Prognoseparameter wie Wetter, Nachfrage und Angebot über einen 24-Stunden-Zeithorizont den optimalen Preis zu ermitteln, zu dem der Anlagenbetreiber seine Dienste auf Gebotsplattformen einstellen kann. Mit der Software optimieren die Betreiber den finanziellen Ertrag eines ganzen Portfolios an Erzeugungsanlagen sowie Speichern und reduzieren den Umfang der manuellen Eingriffe am Leitstand, um den optimierten Anlagenfahrplan zu erreichen.

Durch die steigende Nutzung erneuerbarer Energien wird die Stromeinspeisung volatiler. Damit es dadurch nicht zu Netzengpässen kommt, haben der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW und Netze BW die DA/RE-Plattform (Datenaustausch/Redispatch) initiiert. DA/RE steht deutschlandweit den Netzbetreibern für ein aktives Einspeisemanagement zur Verfügung. Auf einer digitalen Plattform werden Maßnahmen zur Netzstabilisierung und Engpassbeseitigung durch dezentrale Flexibilität über alle Netzebenen hinweg koordiniert. Mithilfe der DA/RE-Plattform können alle Akteure einen wesentlichen Teil der neuen Anforderungen des Redispatch 2.0 erfüllen, indem die notwendigen Koordinierungsaufgaben verschlankt werden. Anhand der automatisierten Engpassprognose wird die Abstimmung zwischen den Beteiligten effizienter und dient letztendlich einer sichereren und kostengünstigen Bewirtschaftung der Stromnetze. DA/RE meldet jedem Netzbetreiber in regelmäßigen Abständen die Fahrpläne und Redispatch-Potenziale der jeweiligen NABEG-Anlagen (Netzausbaubeschleunigungsgesetz) im eigenen Netz.

Energie-Management-Lösung LEWIZ

Systeme mit denen sich der Strom möglichst effizient nutzen lässt, haben die beiden belgischen Unternehmen Xemex und Smappee entwickelt. Die Energie-Management-Lösung (EMS) LEWIZ von Xemex optimiert die Energieflüsse in einem smartem Privathaushalt. Sie basiert auf einem Hardwaremodul, welches im Sicherungskasten installiert wird, sowie einer Visualisierungs- und Steuerungs-App auf dem Smartphone. Mit dem EMS werden der Betrieb regelbarer Verbraucher und Erzeuger wie Wärmepumpe, Stromspeicher, PV-Anlage sowie das Laden eines Elektroautos koordiniert, um deren Wirtschaftlichkeit anhand vorgegebener Kriterien (zum Beispiel Maximierung des Eigenverbrauchs, Berücksichtigung zeitabhängiger Stromtarife) zu optimieren. Die Lösung ist herstellerunabhängig und wird mit einem zehnjährigen Servicevertrag angeboten.

Auf das Laden von Elektroautos hat sich Smappee mit seiner Lösung konzentriert. EV Base Ultra ist mit bis zu 160 kW Gleichstromladung die neueste Ergänzung der Smappee EV Linie. Hierbei bietet Smappee Unternehmen eine innovative All-in-Lösung: neben den AC & DC Ladestationen stehen den Nutzern der EV Base Ultra moderne Bezahloptionen offen: RFID (Radio-Frequency Identification) und QR-Code. Darüber hinaus können sie zwischen CPO- (Charge Point Operator) und eMSP-Diensten (e-Mobility Service Provider) wählen. Mittels dem Smappee Infinity Last- und Lademanagementsystem werden Ladeströme der Smappee Ladeeinheiten vor Ort optimal an die Gegebenheiten von Leistungsbegrenzungen, eigener Erzeugung und flexiblen Strompreisen angepasst. Das Smappee Dashboard ermöglicht, Ladevorgänge mit unterschiedlichen Preistarifen und Prioritäten zu versehen.

Finalisten der Kategorie Outstanding Projects

Netzbooster-Speicher

Bei den Finalisten in der Kategorie Outstanding Projects ist die Netzstabilität ebenfalls ein wichtiges Thema. Die Fluence Energy GmbH (Deutschland) setzt in ihrem Pilotprojet im litauischen Vilnius als eines der ersten Unternehmen weltweit ein batteriegestütztes Energiespeichersystem im Übertragungsnetz ein. Dieser „Netzbooster-Speicher“ hat ein extrem schnelles Ansprechverhalten, mit einer Verarbeitungszeit von 87 Millisekunden und einem vollständigen Wechsel von der Ladung zur Erzeugung in 70 Millisekunden. Seit Ende 2021 befindet es sich im Probebetrieb. Derartige Netzbooster erlauben eine bessere Auslastung bestehender Leitungen durch zeitversetzte Leistungsübertragung, zudem verringern sie Netzausbaumaßnahmen, wenn sie an strategischen Netzkotenpunkten zum Einsatz kommen. Für Litauen bedeutet eine solche Ertüchtigung des Netzes mehr Energieunabhängigkeit sowie eine höhere Dekarbonisierung durch eine vermehrte Integration erneuerbarer Energie in das Stromnetz.

Stationäres Speichersystem am Standort Werdohl

Auch Fenecon hat sich mit Speicherprojekten für den The smarter E AWARD beworben. Das stationäre Speichersystem am Standort Werdohl in Deutschland besteht sowohl aus noch unverbauten Autobatterien (Zero Use) als auch aus Batterien, die bereits in Renault ZOE Elektro-PKW im Einsatz waren (Second Use). Das Speichersystem ist in Containern installiert und wird als Primärregelleistungsspeicher im Sinne der Netzstabilisierung eingesetzt. Künftig sollen, unter Nutzung der Batteriespeicherkapazität, auch Energiemanagement-Dienstleistungen für Industriekunden und Energieversorger angeboten werden. In einer Containereinheit werden 72 ZOE-Batterien à 40 kWh zu einem Speicher mit einer Kapazität von 2,88 MWh zusammengeschlossen. Die Batterien werden dort stabil und batterieschonend betrieben.

Beim Projekt der französischen Reuniwatt geht es darum, die Kurzzeitprognose für die solare Stromerzeugung zu optimieren. Eine smarte PV-Anlage unterstützt den Betrieb einer Mine in Mali. Mit ihr wurde der Treibstoffverbrauch um etwa 20% reduziert, was die Emission von Treibhausgasen senkt und die Wirtschaftlichkeit des Minenbetriebs erhöht. Die netzunabhängige Mine verfügt über ein eigenes Mikronetz, mit dem wohl weltweit größten Solar-Batterie-Hybridsystem in der Bergbauindustrie. Mithilfe einer kontinuierlichen Überwachung der Wolkendecke durch einen Infrarotsensor und somit einer präzisen Kurzzeitwettervorhersage, werden die Schweröl-Generatoren effektiv gesteuert und der Solarstrom besser genutzt. Damit müssen die Schweröl-Generatoren nicht im Bereitschaftsbetrieb weiterlaufen. Stattdessen kann die Hälfte der Generatorleistung bei guter Wetterlage über längere Zeiträume komplett abgeschaltet werden.

Teilnahme an der AWARD-Zeremonie

Die Verleihung des The smarter E AWARD findet am Dienstag, den 10. Mai um 18 Uhr im Konferenzzentrum, Saal 1, der Messe München statt. Zuschauer sind herzlich willkommen. Mit einer Dauerkarte für The smarter E Europe und ihre vier Fachmessen haben Besucher freien Zugang zur Verleihung. Alle anderen müssen sich zuvor im Ticketshop der The smarter E Europe online registrieren und ein kostenloses Ticket für die Zeremonie buchen. Messebesucher haben außerdem die Möglichkeit einen Teil der Finalisten während des EM-Power Forums auf der EM-Power Europe am 11. Mai ab 10:30 Uhr kennenzulernen, die dort ihre Produkte und Projekte vorstellen.

Weitere Informationen zu den Finalisten und der Ticketbuchung finden Sie hier.

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