Der Hafen Bremen/Bremerhaven will bis 2030 CO2-neutral werden. Gegenüber 2011 konnten die bremischen Häfen ihren CO2-Fußabdruck nach eigenen Angaben bereits um 70% reduzieren. Mit dem aktuellen Projekt SHARC soll diese Entwicklung weitergehen.
Der Projektname steht für Smart Harbor-Application Renewable-Integration Concept. Unter der Koordination der Hafengesellschaft Bremenports arbeiten Siemens, das Deutsche Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DFKI), die TU Berlin und das Institut für Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen gemeinsam mit mehreren Unternehmen der Hafenwirtschaft an einem Konzept für die intelligente Integration von erneuerbaren Energien in die Energieinfrastruktur des Hafens. Dafür sollen zunächst die Daten der größten Energieverbraucher erfasst und auf diese Weise der Großteil des Gesamtenergiebedarfs im Überseehafen analysiert werden. Auf Basis dieser Daten wollen die Projektpartner mit Hilfe von Simulationstools Zukunftsszenarien darstellen und daraus mögliche Maßnahmen entwickeln.
Im Folgeprojekt SHARC II könnten diese Maßnahmen dann ab dem kommenden Jahr umgesetzt werden. Unter anderem will Bremenports den Anteil erneuerbarer Energie im Hafennetz von gut 50% auf 100% erhöhen und das mit möglichst regional erzeugter Energie, verteilt über ein Smart Grid. Terminalbetriebsgeräte, wie z.B. Straddle-Carrier oder Reach Stacker, könnten mit dem Strom aus lokalen PV- oder Windkraftanlagen vollelektrisch betrieben werden. Überschüssiger Strom könnte im Sinne der Sektorkopplung zur Elektrolyse von Wasserstoff genutzt werden. Damit ließen sich beispielsweise Rangierlokomotiven auf einen Betrieb auf Wasserstoffbasis umrüsten.
Mehr Informationen: Projekt SHARC