Bosch und Daimler wollen jeweils mit Partnerunternehmen die Entwicklung von Brennstoffzellensystemen für stationäre Anwendungen vorantreiben. Bosch hat dafür jüngst seine Anteile an Ceres Power von 3,9% auf rund 18% erhöht. Ceres Power entwickelt die Festoxid-Brennstoffzellen-Technologie (SOFC) weiter. Insgesamt investiert Bosch rund 90 Mio. €. Beide Unternehmen kooperieren bereits seit August 2018 bei der Entwicklung von Brennstoffzellen-Stacks.
Dadurch konnte Bosch im Herbst 2019 in Deutschland mit einer Kleinserienfertigung erster Brennstoffzellensysteme beginnen. Die Anteilserhöhung soll die Kooperation im Hinblick auf eine mögliche industrielle Großserienfertigung der Ceres SteelCell® stärken. So soll die Technologie unter anderem in Form kleiner dezentraler Kraftwerke in Städten, Fabriken, Rechenzentren und beim Betreiben von Ladesäulen für Elektrofahrzeuge zum Einsatz kommen.
Daimler engagiert sich in der Entwicklung von Brennstoffzellen als Notstromversorgung für sicherheitskritische Anwendungen, wie beispielsweise Rechenzentren. Hierfür unterstützt die konzerneigene Innovationseinheit Lab1886 den Antriebs- und Energiesystemanbieter Rolls-Royce Power Systems bei einem Pilotprojekt. Rolls-Royce entwickelt auf Basis automobiler Brennstoffzellen in den kommenden Monaten ein ganzheitliches Konzept für eine Notstromversorgung unter seiner Marke MTU. Das Projekt befindet sich bereits in der Entwicklungsphase, der Aufbau der Anlagen für den Piloten ist für Anfang dieses Jahres geplant. Die Technik sei jetzt serienreif und damit bereit für den kommerziellen Markt, sagt Dr. Martin Teigeler, Entwicklungsleiter des Rolls-Royce-Geschäftsbereichs Power Systems. Daimler arbeitet bereits seit Ende 2017 an stationären Brennstoffzellensystemen. In den USA erprobt der Konzern mit Partnern, unter anderem Hewlett Packard, automobile Brennstoffzellen in stationären Energieversorgungssystemen für die (Not-)Stromversorgung von Rechenzentren. (SP)
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