Das Start-up Pionierkraft aus München hat in einem Feldversuch erfolgreich sein Pionierkraftwerk getestet, berichtet das Unternehmen. Die Kombination aus Hard- und Software ermöglicht das Teilen von Solarstrom und soll vor allem in kleineren Mehrfamilienhäusern zum Einsatz kommen. Die Technik mache es erstmals möglich, eigenerzeugten PV-Strom vor Ort mit anderen Haushalten zu teilen: Die Anlage ermittelt den Strom-Überschuss des Erzeugers sowie den aktuellen Bedarf der Nachbarn und regelt den Sharing-Prozess autonom.
Die Referenzanlage wurde im April in einem Zweifamilienhaus in der Ortschaft Seeg im Allgäu installiert. Der Betreiber der PV-Anlage versorgt seitdem den Mieterhaushalt im Obergeschoss mit Strom von seiner 10 kWp-Solaranlage. Die Anlage wird vom Firmenstandort in München aus fernüberwacht. Das Start-up hat nach eigenen Angaben mehr als drei Jahre Entwicklungszeit in den Prototypen investiert, während die Installation und Inbetriebnahme nur wenige Stunden dauerte. Das Zusammenwirken des Pionierkraftwerks und des parallelen Strombezugs vom örtlichen Energieversorger erweise sich als einwandfrei und technisch unproblematisch, berichtet das Start-up. Aus dem Pilotbetrieb will das Unternehmen wichtige Daten und Informationen für die bevorstehende Zertifizierung und die anschließende Serienfertigung gewinnen.
Die Region Füssen, in der Seeg liegt, gehört zum Netzgebiet der Elektrizitätswerke Reutte. Bei dem deutsch-österreichischen Energieversorger sei das lokale Sharing-Konzept von Anfang an auf positive Resonanz und hohe Unterstützungsbereitschaft gestoßen. Für die Zukunft ist ein weiteres gemeinsames Pilotprojekt in Tirol geplant. (SP)
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