Projekt ZO.RRO: CO2-Emissionen demaskieren und bekämpfen

Branchenneuigkeiten – Dienstag, 17. November 2020

Im Verbundprojekt ZO.RRO (Zero Carbon Cross Energy System) erforscht das Fraunhofer-Institut gemeinsam mit Partnern am Beispiel Thüringen, wie die Energieversorgung in Zukunft CO2-frei gestaltet werden kann.

Für das Projekt ZO.RRO hat das Fraunhofer IOSB-AST unter anderem ein CO2-Monitoring-Dashboard entwickelt. „Das Besondere an unserem Tool ist neben dem Live-Monitoring die Berücksichtigung der Sektorkopplung“, erklärt Projektmitarbeiterin Juliane Sauerbrey.

Das Augenmerk liegt vor allem auf den Systemdienstleistungen, auf die bis zu 20% der CO2-Emissionen entfallen. Bisherige Vorhaben hätten vorrangig die Bereitstellung von Energie betrachtet, die Wechselwirkungen mit den Systemdienstleistungen seien jedoch unberücksichtigt geblieben, heißt es in einer Mitteilung der Fraunhofer-Gesellschaft.

Systemdienstleistungen sind erforderlich, um Energiesysteme stabil betreiben und nach Störungen wieder in einen sicheren Zustand überführen zu können. Damit diese unter Ausnutzung der Sektorkopplung von Wärme, Gas und Strom CO2-frei gestaltet werden können, entwickeln Forscher am Institutsteil Angewandte Systemtechnik AST des Fraunhofer IOSB ein komplexes IT-Ökosystem bestehend aus Hard- und Softwarelösungen und modellieren im ersten Schritt den optimalen Technologiemix für Thüringen.

IT-Ökosystem für die Nullemission

Das Lösungspaket umfasst mit der ZO.RRO Box ein Sensorsystem, das die Verbrauchswerte etwa von Strom und Gas liefert, die in das CO2-Äquivalent umgerechnet werden. Hinzu kommen eine Datenbank und ein Monitoring-Tool, das den aktuellen CO2-Fußabdruck an ein Supervisionssystem sendet und Optimierungspotenziale im Betrieb schneller sichtbar macht. Komplettiert wird das Bündel an Lösungen durch eine Software für das Management von Flexibilitätsangeboten. Mit diesem Tool lassen sich vorhandene Flexibilitäten zur Verschiebung von Gas-, Wärme- und Stromlasten nutzen, um den CO2-Fußabdruck zu minimieren und CO2-freie Systemdienstleistungen anbieten zu können. Die Hard-und Softwarelösungen können beispielsweise in Unternehmen, Stadtwerken, Quartieren und Ministerien installiert werden.

Die Methoden aus dem ZO.RRO-Projekt sollen sich auf jedes Bundesland und sogar auf ganz Deutschland übertragen lassen. Das Vorhaben, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie BMWi und vom Freistaat Thüringen gefördert wird, endet im Dezember 2021. Im Anschluss startet die Demonstratorphase unter Einbeziehung von Unternehmen und Kooperationspartnern, die die IT-Systeme testen.

Weitere Informationen: Fraunhofer Gesellschaft

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